Freudiger Tag für die Freiwillige Feuerwehr in Prien-Atzing: mit einem ökumenischen Segen und mit einer geselligen Feier wurde das neue Fahrzeug LF 20 Kat S den eigenen Feuerwehrleuten sowie Feuerwehrkameraden aus der Nachbarschaft vorgestellt. Das 430.000 Euro teure, 300 PS starke und zeitgemäß ausgerüstete Fahrzeug löst das Vorgänger-Fahrzeug LF 8/6 ab, das von 1997 bis zuletzt guten Dienst leistete.

Die Fahrzeugvorstellung erfolgte gegenüber dem Atzinger Feuerwehrhaus in der großen Halle von Spediteur Guido Obermaier, dabei machte das Fahrzeug TLF 16/24 aus dem Baujahr 1963 die Präsentation komplett. Dieses Fahrzeug bekam die Atzinger Wehr im Jahr 1978 von der Priener Wehr und dieses war bis 1997 im Einsatz. Das historische Auto hat der Priener Feuerwehrkamerad Georg Ammer wieder hergerichtet und für den Atzinger Festtag zur Verfügung gestellt. Damit waren auf einem Blick 43 Jahre Atzinger Feuerwehrauto-Geschichte nebeneinander zu sehen, wobei sich das neue und auch geschmückte Fahrzeug deutlich hervorhob. Eingangs der Zusammenkunft bedankte sich Feuerwehrvorstand Martin Loferer für die vielfältigen Vorbereitungen und er begrüßte unter den Ehrengästen Kreisbrandrat Richard Schrank, Kreisbrandmeister Stefan Pfliegl, die Bürgermeister Andreas Friedrich und Michael Anner junior mit weiteren Mitgliedern des Gemeinderates, Vertreter der Ortsvereine,  die Ehrenmitglieder Hans Riepertinger, Leopold Schlosser senior und Paul Huber senior sowie Abordnungen der Wehren aus Wildenwart, Prien, Greimharting, Rimsting und Hemhof. Erster Kommandant Paul Huber erläuterte die zweijährige „Entstehungs-Geschichte“ des Fahrzeuges, seine Notwendigkeit und sagte einen großen Dank an die Gemeinde Prien und an den Förderverein Atzinger Vereinshaus, die sich stark an der Finanzierung beteiligten (360.000 Euro Gemeinde, 12.000 Euro Feuerwehr- und Förderverein). „Möge das Fahrzeug einen großen Dienst an der Bevölkerung leisten und auch Ansporn für unsere Jugend sein“ – so der Kommandant, der sich freute, dass auch viele Dirndl und Buam aus den Reihen der Atzinger Jugendfeuerwehr zugegen waren.

Bürgermeister Andreas Friedrich: „Ein besonderer Tag für ganz Prien“

Für Priens Ersten Bürgermeister Andreas Friedrich war der besondere Tag für die Atzinger Feuerwehr und für ganz Prien Anlass, einen Appell an die Solidarität zu richten, dazu  sagte er: „Die große Freiheit, die wir haben, soll nicht dazu dienen, dass wir in Selbstsucht verfallen und uns der Gemeinschaft entziehen, denn Solidarität ist letztlich die Pflicht, einen Beitrag für die Gemeinschaft zu leisten. Gerade bei den Feuerwehren ist diese Eigenschaft vorbildlich ausgeprägt, doch bei Teilen der Gesellschaft wird das Gemeinschaftsdenken erst  dann aktiv, wenn man selbst in Not ist. So gilt mein Dank allen Feuerwehrleuten für ihr vorbildliches Pflichtbewusstsein und für ihre oft riskante und auch gefährliche Tag- und Nacht-Bereitschaft, um Freunden und Fremden zu helfen“. Den kirchlichen Segen spendeten gemeinsam Pfarrer Mirko Hoppe von der Evangelischen Christuskirche und Gemeindereferent Werner Hofmann vom Pfarrverband Westliches Chiemseeufer. Pfarrer Hoppe sagte dabei: „Mit dem Fahrzeug-Segen segne ich auch Euren Mut, Eure Selbstlosigkeit und Euer technisches Verständnis“. Und Werner Hofmann ergänzte diese Segensworte mit dem Worten: „Selbst war ich einige Zeit bei der Jugendfeuerwehr im Landkreis Mühldorf, die Feuerwehr ist mit ihrem Dienst am Nächsten ein echtes Vorbild für die gesamte Gesellschaft“. Die Fürbitten trugen Mitglieder der Jugendfeuerwehr mit ihrer Leiterin  Anna Boggusch vor.

Dank des Kreisbrandrates und einen besonderen Feuerlöscher aus Prien

Den Gebeten folgten noch zwei Grußworte. Kreisbrandrat Richard Schrank wünschte allzeit gute Fahrt mit dem neuen Fahrzeug und sagte: „Es ist bekannt, dass die Atzinger schnell am Ausrücken sind. Das Wichtigste bei allen Einsätzen sind die Leute selbst, die ihren Dienst oft unter Hintanstellung der Familieninteressen leisten müssen“. Ein Geschenk in Form eines mit Getränken und Gläsern gefüllten Feuerlöschers überbrachte   Vorstand Bodo Sagebiel mit einer Abordnung der Priener Feuerwehr, dabei bat er um ein weiterhin gutes Miteinander der beiden Feuerwehren in der Marktgemeinde Prien.   Erwartungsgemäß dauerte der anschließende gesellige Teil um einiges länger als der offizielle Teil, zum Gelingen von diesem Abschnitt trugen unter anderem die Frauen der Feuerwehr-Aktiven mit ihrem Service, das Team vom Gasthof Stocker mit einem wohlschmeckenden Mittagessen, ein anschließendes Kuchen-Büffet sowie eine neu aus den Reihen der Wildenwarter Blaskapelle zusammengestellte 6-Mann-Kapelle namens „Alpen-Beat“ bei.

Fakten zum neuen Fahrzeug

Das neue Löschfahrzeug LF 20 Kat S  hat ein Löschwasservolumen von 2,500 Liter (das Vorgängerauto hatte 600 Liter). Neu ist, dass während der Fahrt 300 Meter B-Schlauch verlegt werden können. Die Leistung der Pumpe auf dem insgesamt 16 Tonnen schweren Auto, das auch mit einem ausfahrbaren Lichtmast versehen ist, beträgt dreieinhalb tausend Liter pro Minute. Das mit allem möglichen Rettungsmaterial und Werkzeug ausgestattete Fahrzeug kann neun Feuerwehrleute für die Fahrten zum Einsatz aufnehmen.

Fotos und Text: Hötzelsperger

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