Die Ortsvereine von Atzing und Wildenwart haben mit dem Tod von Frank Dirmeier aus Atzing ein aktives und treues Mitglied verloren. Dirmeier, der mit Vornamen hauptsächlich Michael genannt wurde, verstarb nach längerer Krankheit und nach Krankenhausaufenthalten in Rosenheim und Prien im Alter von fast 79 Jahren. Diakon Erwin Brader aus Rosenheim erinnerte bei der vom Wildenwarter Kirchenchor musikalisch gestalteten Trauerfeier in der Pfarrkirche „Christkönig“ Wildenwart an das Leben und Wirken des Verstorbenen.

„Der Miche hatte stets eine offene Tür für seine Familie und hatte kein einfaches Leben“ – so begann der Diakon. Zur Welt kam Michael Dirmeier in der Nähe der belgischen Stadt Lüttich, bereits nach wenigen Wochen kam er von seinen Eltern und von seinem Bruder Sepp weg. Er fand 1945 bei Wolfgang und Maria Dirmeier in Atzing eine neue Familie, dort erlernte er auch das Bäcker-Handwerk. Als 1970 die Bäckerei Dirmeier aufgegeben wurde, wechselte er zur Firma Akustikbau Heinrich. Nach der Hochzeit 1970 mit seiner Frau Berta erfreute er sich an vier Kindern (davon Drillinge) und an den Enkelkindern. Neben der Familie waren ihm die Ortsvereine von großer Wichtigkeit. So waren in der Kirche und auf dem Friedhof die Fahnenabordnungen des Atzinger Trachtenvereins, der Atzinger Feuerwehr, des Wildenwarter Schützenvereins und des Hufeisenvereins Prien-Kaltenbach zugegen. Jeweils 61 Jahre lang war Michael Dirmeier Mitglied bei den Trachtlern, Feuerwehrlern und Schützen aktives und förderndes Mitglied. Für den Trachtenverein „Daxenwinkler“ Atzing erinnerte für die Vorstandschaft Anton Hötzelsperger, dass Michael Dirmeier über zwei Jahrzehnte der Kinder-, Jugend- und Aktivengruppe angehörte. Als guter Schuhplattler und Tänzer war er auch einige Jahre Zweiter Vorplattler und beim Gaufest 1987 gehörte er als Zugführer dem Festausschuss an. Eine besondere Verbundenheit hatte Dirmeier mit der Atzinger Feuerwehr. Deren Vorstand Martin Loferer würdigte in seinem Nachruf den Einsatz des Feuerwehrmannes, der von 1966 bis 1980 ohne Unterbrechungen an allen Prüfungen für das Leistungsabzeichen teilnahm und schließlich die höchste Stufe 6 in Rot-Gold erreichte mit den Worten: „Als langjähriger Zeugwart und direkter Nachbar des alten Feuerwehrhauses lagen ihm die Beschaffung, Pflege und Instandhaltung der technischen Ausrüstung besonders am Herzen. 1991 wurde ihm das Silberne Ehrenzeichen für aktiven Feuerwehrdienst verliehen“. Erster Schützenmeister Andreas Freund von der Schützengesellschaft „Die Elfer“ dankte dem langjährigen Schützen unter anderem auch dafür, dass dieser einen bis heute im Einsatz befindlichen Vier-Liter-Wander-Pokal gestiftet hatte. Die Ortsvereine verabschiedeten sich am offenen Grab mit Kranz- und Blumenschalen-Niederlegungen sowie mit einem letzten Fahnengruß.

Text: Hötzelsperger

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