Brand- und Hochwasser-Einsätze, die Förderung der Jugendarbeit sowie die Vorbereitungen für ein neues Löschfahrzeug bestimmten im abgelaufenen Jahr das Geschehen bei den Aktiven der Feuerwehr von Prien-Atzing. Von insgesamt 1.556 Übungs- und Einsatzstunden konnte bei der Mitgliederversammlung des Feuerwehrvereins im Atzinger Vereinshaus Erster Kommandant Paul Huber junior berichten.
„Auf die Atzinger Feuerwehr kann man sich in Prien verlassen, das haben wir im Vorjahr besonders bei zwei schweren Unwetter-Situationen erfahren“ – mit diesem Lob dankte Priens Zweiter Bürgermeister Michael Anner junior den Atzingern und er lobte dabei ganz besonders die harmonische Zusammenarbeit mit der Feuerwehr von Prien, die bei der Versammlung durch Vorsitzenden Bodo Sagebiel sowie durch die Kommandanten Samuel Witt und Johannes Herzinger vertreten war. Zufriedenstellend und trotz Corona-Zeiten umfangreich waren die Jahresberichte von Schriftführer Werner Vietz, von Kassier Willi Feichtner sowie von den Kassenprüfern Florian Rauch und Markus Kalal. Wie Kommandant Huber weiter informierte, sind in den Reihen der 43 Aktiven derzeit 19 Atemschutzträger und 15 Maschinisten. Die Einsätze im Berichtsjahr 2020 begannen am 1. Januar mit einem Dachstuhlbrand und wurden fortgesetzt mit der Sicherung eines Lastkraftwagens auf Abwegen bis zur Bergung eines Baggers aus einem Weiher. „Mit 68 Einsätzen hatten wir so viele Ausrücktermine wie noch nie, weniger waren hingegen wegen Corona-Einschränkungen die Übungen, diese aber nehmen derzeit wieder zu“ – so der Kommandant, der noch darauf hinwies, dass demnächst wieder Gruppen für die Abnahme von Leistungsabzeichen zusammengestellt werden. Drei Dirndl und sechs Buben im Alter von 12 bis 16 Jahren gehören der Jugendfeuerwehr Atzing an, diese wird von Anna Boggusch und Georg Müller geleitet. Dazu sagte Anna Boggusch: „In 21 Übungen und Zusammenkünften waren unter anderem eine Fahrzeug- und Gerätekunde, die Funkausbildung, ein Wissenstest und natürlich die Kameradschaft wichtige Themen. Besonders gefreut haben wir uns über Spenden des Fördervereins vom Atzinger Vereinshaus und von der Sparkasse Prien. Gerne planen wir derzeit eine Gemeinschaftsübung mit der Jugendfeuerwehr von Prien“.
Ausgefallene Veranstaltungen, neues Löschfahrzeug und Hochwasser-Einsatz
Weniger zu berichten hatte Vorstand Martin Loferer, fielen doch die Vereins-Veranstaltungen wie der musikalische Frühschoppen an Pfingsten oder die Wood-Party im Buchenwald von Munzing den Corona-Auflagen zum Opfer. Geplant ist derzeit nach Loferers Ausführungen die Inbetriebnahme eines neuen Löschfahrzeuges mit einer Grillfeier der Aktiven und am 11. September zusammen mit dem Förderverein und dem Trachtenverein eine Ramadama-Aktion rund um das Vereinshaus. Ein besonderer Dank galt noch Yvonne Jell für die Pflege des Florianstüberls und der Gemeinde Prien für stets gute Abstimmungen. Zweiter Bürgermeister Michael Anner bezeichnete die aktive Jugendarbeit in Atzing und die gute Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Prien als gute Basis für eine gesicherte Zukunft. Kreisbrand-Inspektor (KBI) Franz Hochhäuser informierte über die Planungen zur Digitalen Alarmierung, über erfolgreiche Lehrgänge und über die Erfahrungen bei den Hilfseinsätzen bei der Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz. Mit dabei war unter den 100 Leuten mit 30 Fahrzeugen aus Rosenheim auch Priens stellvertretender Kommandant Johannes Herzinger, dieser berichtete wie folgt: „Es war und ist unvorstellbar, in dem Dorf, wo wir zu Hilfe kamen, hat die Feuerwehr drei Kameraden durch Tod verloren und ein Großteil der Leute hat kein Dach mehr über dem Kopf. Bäume sind wie Torpedos in die Häuser geschossen, die Bilder, die wir im Fernsehen sahen, konnten nicht widerspiegeln, wie schlimm es wirklich war“. Der KBI dankte den Atzinger Kommandanten Paul Huber und Bernhard Summerer, allen Aktiven und auch der Jugend, denn sie sind Tag und Nacht sowie bei jedem Wetter für die Nächsten da. Priens Feuerwehrvorstand Bodo Sagebiel sprach in seinem Grußwort von einem echten Miteinander zwischen den Feuerwehren Atzing und Prien, Zweiter Vorstand Hans Fischer bedankte sich bei Vorstand Martin Loferer und der gesamten Vorstandschaft für das stets gute Auskommen und Atzings Trachtenvorstand Michael Schlosser junior sprach ebenfalls von einer harmonischen Hausgemeinschaft zwischen Trachtenverein und Feuerwehr. Mit dem Wahlspruch „Gott zur Ehr – dem Nächsten zur Wehr“ beendete Vorstand Loferer die Zusammenkunft bei Bier und Brezen.
Text und Fotos: Hötzelsperger